Kathedralbibliothek von Kalocsa, Münster, Bibliothek der Kathedral Kalocsa



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Schätze aus Kalocsa

• Buch der Psalmen
MS 382, um 1438

 

   

Schätze aus Kalocsa

Eine CD-Reihe herausgegeben von der Kathedralbibliothek von Kalocsa und Studiolum

• 
Vol. 1: Buch der Psalmen, MS 382
  (Böhmen, c. 1438)
 

 

Geschichte der
Kathedralbibliothek
von Kalocsa

Der heutigen Kathedralbibliothek in Kalocsa gingen im Mittelalter zwei Vorgänger voraus, die Bibliothek des Domkapitels und die Privatbibliothek des Erzbischofs. Seit ihren Anfängen unter der Herrschaft des Heiligen Stephans wuchs die Sammlung in Kalocsa bis zum frühen 16. Jahrhundert auf ca. 300-400 Handschriften und Inkunabeln an. Diese wurden in erster Linie von den Professoren und Studenten der Kathedralschule genutzt, darüber hinaus von den Priestern der Erzdiözese. Als Erzbischof Pál Tomori in der Schlacht von Mohács gegen Suleyman I. starb und türkische Truppen 1529 die Stadt Kalocsa niederbrannten, floh das Domkapitel aus der Stadt und nahm Bücher und andere Wertgegenstände mit sich. Nur zwei Inkunabeln kehrten zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Kalocsa zurück, andere Bücher aus der Sammlung sind in Bibliotheken weltweit verstreut. Der größte Teil der mittelalterlichen Bestände ging jedoch verloren, vor allem in der Zeit der 150jährigen türkischen Besatzung Ungarns.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging es dem Erzbischof um die Erneuerung der Erzdiözese und Neuordnung des Kapitels. Die Mitglieder des Domkapitels, die Kanoniker, waren ihm dabei eine große Hilfe; bei all ihren Aufgaben, der Archivierung von Dokumenten, der Durchführung der Liturgie, dem Unterricht im Seminar und der Verwaltung der Diözese benötigten sie Bücher, die sich bis heute in Kalocsa erhalten haben. Die Sammlungen des 18. Jahrhunderts sind durch Inventare und Kataloge überliefert. Eines der ersten erhaltenen Inventare stammt aus dem Jahr 1752 von der Hand des Kanonikers György Házy aus dem Jahre 1752. Es führt 287 Werke in 602 Bänden auf.

Die Kapitelbibliothek wurde im 18. Jahrhundert vorrangig von Priestern der Diözese benutzt. Von besonderem Wert sind die Leihscheine, die dem Inventarbuch beigefügt sind. Einer dieser Leihscheine belegt beispielsweise, daß 1776 ein Rhetorikprofessor das Lexikon von Ambrosius Calepinus in acht Sprachen und einige Werke Senecas und Ciceros aus der Kapitelbibliothek entliehen hat.

Einer der bemerkenswerktesten bibliophilen Erzbischöfe dieser Zeit war Ádám Patachich (reg. 1776-1784). Er überließ der Erzdiözese seine Privatbibliothek – bestehend aus 19.000 Bänden, wie die Gründungsurkunde von 1784 überliefert. Er ordnete die Zusammenlegung der erzbischöflichen Bibliothek mit der des Kapitels an. Außerdem sorgte er mit einer beträchtlichen Spende für ihren Unterhalt. Seit dieser Zeit war die Bibliothek gemeinsames Eigentum der Erzbischöfe und des Domkapitels. Ihr offizieller Name ist seitdem Bibliotheca Metropolitanae Ecclesiae Colocensis, d.h. Kathedralbibliothek von Kalocsa.

Ádám Patachichs Nachfolger im Amt des Erzbischofs war László Kollonich (reg. 1787-1817), der die Sammelleidenschaft seines Vorgängers teilte. Er erwarb mehrere Bände von den Bibliotheken der religiösen Orden, welche von Kaiser Joseph II. aufgelöst worden waren. Seine Erwerbungen dienten oftmals der Rettung wertvoller Kulturgüter. Von 1791 an erhielt Erzbischof Kollonich bei seinen Ankäufen Unterstützung durch den Historiker István Katona. Dank seiner Kennerschaft gelangten in dieser Zeit zahlreiche wichtige Werke über Geschichte, Geographie und Wissenschaftsgeschichte in die Bibliothek.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte die Bibliothek mehr als 42.000 Bände. Damals begannen die Besucherzahlen zu wachsen. Ihr Gästebuch, das seit 1813 geführt wurde, dokumentiert beispielsweise den Eintrag der benediktinischen Historiker Gergely Czuczor und Flóris Rómer, des Ministers Ágoston Trefort und des Malers Mihály Munkácsy.

Neuzugänge für die Bibliothek bestanden in späteren Zeiten hauptsächlich in Erbstücken der Erzbischöfe und der Kanoniker. Durch die Einführung der allgemeinen Schulpflicht wuchs die Zahl der Leser und Entleiher in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beträchtlich an. Die Erzbischöfe des 19. und 20. Jahrhunderts bereicherten die Bibliothek mit zeitgenössischen Beständen. Unter ihnen ist besonders der hervorragende Botaniker und Bibliophile Lajos Haynald zu nennen. Der Historiker György Császka sammelte Bücher über Geschichte, Genealogie und Heraldik, während der Historiker und Literaturwissenschaftler Gyula Várossy der Bibliothek ungarische, deutsche, französische und englische Bücher überließ. Das Vermächtnis von József Grõsz besteht aus Werken moderner Pastoraltheologie und aus Bibelstudien.

Die Bibliothek besitzt heute über 130.000 Bände, darunter über 90.000 alte Drucke und über 800 Handschriften. Davon stammen 64 Codices aus dem 11. bis 16. Jahrhundert. Diese enthalten die unterschiedlichsten Gattungen, von Bibeln, Psalterien, Ordensregeln und Predigtsammlungen bis hin zu medizinischen, juristischen, astronomischen und historischen Werken.

Der erste Band unserer CD-Reihe zeigt die buchmalerisch am prachtvollsten ausgestattete Handschrift der Bibliothek, ein Psalterium aus dem 15. Jahrhundert. Dieses wertvolle Buch hatte Erzbischof Ádám Patachich (1776-1784) auf einer Auktion in Wien von 1782 erworben – in demselben Jahr, in dem er seine Privatbibliothek der Kapitelbibliothek einverleibte und damit die Kathedralbibliothek von Kalocsa gründete.

 

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